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taz vom 07.07.2018: Doku über den Dichter Stefan George: Vorahnung und Wahrsagerei

Dokufilmer Ralf Rättig rekonstruiert den bürgerlichen Topchecker der Vornazizeit: „Stefan George – Das geheime Deutschland“ auf 3Sat.

Seine Gedichte zirkulieren kaum mehr, man liest ihn nicht wie einen Botschafter von entzifferbaren Geheimnissen. Er ist selbst unter Germanisten und Lyrikkundigen keine Person, die geläufig wäre, wie etwa Rainer Maria Rilke, Anfang des 20. Jahrhunderts ein Star in der Sprachkunst.
Stefan George ist ein Unbekannter geworden, dabei war sein Name einmal wirklich prominent. Er ist jener, der für den vor wenigen Jahren verstorbenen Frank Schirrmacher ein Stichwortgeber war, einer, dessen Sound der FAZ-Herausgeber liebte, das Raunen und Wahrsagen, das Spekulieren über das, was kommen werde, gewiss ein Verhängnis.
Diesem in den verunsicherten bürgerlichen Klassen Deutschlands einst verehrten George, 1868 als Sohn eines Gastwirtsehepaares am Rhein zur Welt gekommen, in einem Örtchen, das heute zu Bingen gehört, hat Ralf Rättig, erfahrener Mann aus dem 3Sat-„Kulturzeit“-Kreis, eine Dokumentation gewidmet: Wer war Stefan George, und was genau? …

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