SWR aktuell vom 25.01.2019: Erinnerung im Landtag an schwule und lesbische NS-Opfer – Aras bei Gedenkrede: "Es gibt blinde Flecken"
Der Landtag von Baden-Württemberg hat am Freitagvormittag an schwule und lesbische NS-Opfer erinnert. Landtagspräsidentin Aras (Grüne) betonte in ihrer Rede, dass die Verbrechen nicht vollständig aufgearbeitet sind.
"Es gibt blinde Flecken und damit Bedarf für weitere Forschung", sagte Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne) am Freitag bei ihrer Gedenkrede im baden-württembergischen Landtag.
Druck auf Homosexuelle in BW sehr stark
Schwule und Lesben hätten während der NS-Zeit ein wesentlich unfreieres Leben führen müssen als in der Weimarer Republik vor 1933. Besonders in Baden-Württemberg sei der Druck auf Homosexuelle in der Nachkriegszeit stark gewesen. Für die Verfolgung habe die Polizei V-Leute, sogenannte Vertrauensleute, eingesetzt.
Aras sagte, man müsse sich "mit den Mechanismen auseinandersetzen, die den Terror in der Nazi-Zeit und die Verfolgung in der Bundesrepublik befeuert haben". Diese Mechanismen seien Nährboden für Diskriminierung. "Nach wie vor gibt es Kräfte, die eine Wende um 180 Grad wollen", sagte sie mit Blick auf die Gleichberechtigung sexueller Minderheiten.
"Wir erinnern uns an den Holocaust nicht, damit wir für unsere Erinnerungskultur bewundert werden", sagte Aras. Sondern man erinnere sich, um sich die Bedeutung von Freiheit, Selbstbestimmung und Demokratie vor Augen zu führen. Gerade Schulen müssten der Ort für die Auseinandersetzung sein. Wissen und Dialog seien die besten Mittel gegen Diskriminierung und Hass, so Aras. …
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"Es gibt blinde Flecken und damit Bedarf für weitere Forschung", sagte Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne) am Freitag bei ihrer Gedenkrede im baden-württembergischen Landtag.
Druck auf Homosexuelle in BW sehr stark
Schwule und Lesben hätten während der NS-Zeit ein wesentlich unfreieres Leben führen müssen als in der Weimarer Republik vor 1933. Besonders in Baden-Württemberg sei der Druck auf Homosexuelle in der Nachkriegszeit stark gewesen. Für die Verfolgung habe die Polizei V-Leute, sogenannte Vertrauensleute, eingesetzt.
Aras sagte, man müsse sich "mit den Mechanismen auseinandersetzen, die den Terror in der Nazi-Zeit und die Verfolgung in der Bundesrepublik befeuert haben". Diese Mechanismen seien Nährboden für Diskriminierung. "Nach wie vor gibt es Kräfte, die eine Wende um 180 Grad wollen", sagte sie mit Blick auf die Gleichberechtigung sexueller Minderheiten.
"Wir erinnern uns an den Holocaust nicht, damit wir für unsere Erinnerungskultur bewundert werden", sagte Aras. Sondern man erinnere sich, um sich die Bedeutung von Freiheit, Selbstbestimmung und Demokratie vor Augen zu führen. Gerade Schulen müssten der Ort für die Auseinandersetzung sein. Wissen und Dialog seien die besten Mittel gegen Diskriminierung und Hass, so Aras. …
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