queer.de vom 02. 10. 2017: Zu wenig Umsatz – Rettet den Erlkönig!
Wir dokumentieren ein als Hilferuf gedachtes "Coming-out" von Thomas Ott, Inhaber von Stuttgarts queerem Traditions-Buchladen.
Hallo Welt!
Nenne ich dies nun "Bekanntmachung" oder "Offener Brief", "Hilferuf" oder "S.O.S."? Oder sollte ich es "Coming-out" nennen?
Ich glaube, das passt: Denn ähnlich unangenehm war mir ein "Bekennen" letztmalig im Oktober 1975. Da hatte meine Mutter beim "Aufräumen" (oder "Schnüffeln?") in meinem Zimmer die erste Ausgabe der "Du & ich" gefunden, die ich mir ein paar Tage zuvor schwer ohnmachtgefährdet in einem Kiosk am Bahnhof Feuerbach gekauft hatte. In Degerloch hätte ich mir sie nicht kaufen können, da wohnte ich ja. Am Olgaeck ebensowenig, das war in der Nähe der Waldorfschule, und x Mitschüler/innen hätten mich sehen können…
Meine Mutter fand es also, das Magazin, "entsorgte" es im Mülleimer, nicht ohne es vorher in kleine Streifen zerrissen zu haben, falls denn bei der Müllabfuhr jemand… Und bat mich mit verheulten Augen darum, ihr zu sagen, "dass das nicht stimmt!" Und ich heulte auch ein bisschen, verwarf dann aber Gedanken an Selbstmord oder Auswandern und ging hoch in die Küche und sagte zu meiner Mutter: "Doch. Es stimmt. Ich bin schwul!" Dann wurde gemeinsam geflennt. Der Anfang einer langen Geschichte, die dann besser wurde…
Wenn sich nichts ändert, müssen wir zumachen! …
zum Bericht
Dazu auch ein Bericht in der SüdWest Presse vom 18. 11. 2015 von Claudia Saden:
Aus der Schmuddelecke geholt
Solch ein Geschäft hat deutschlandweit Seltenheitswert: Der schwule Buchladen "Erlkönig" bietet 3000 Bücher aller Genres und 1000 DVDs.
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Hallo Welt!
Nenne ich dies nun "Bekanntmachung" oder "Offener Brief", "Hilferuf" oder "S.O.S."? Oder sollte ich es "Coming-out" nennen?
Ich glaube, das passt: Denn ähnlich unangenehm war mir ein "Bekennen" letztmalig im Oktober 1975. Da hatte meine Mutter beim "Aufräumen" (oder "Schnüffeln?") in meinem Zimmer die erste Ausgabe der "Du & ich" gefunden, die ich mir ein paar Tage zuvor schwer ohnmachtgefährdet in einem Kiosk am Bahnhof Feuerbach gekauft hatte. In Degerloch hätte ich mir sie nicht kaufen können, da wohnte ich ja. Am Olgaeck ebensowenig, das war in der Nähe der Waldorfschule, und x Mitschüler/innen hätten mich sehen können…
Meine Mutter fand es also, das Magazin, "entsorgte" es im Mülleimer, nicht ohne es vorher in kleine Streifen zerrissen zu haben, falls denn bei der Müllabfuhr jemand… Und bat mich mit verheulten Augen darum, ihr zu sagen, "dass das nicht stimmt!" Und ich heulte auch ein bisschen, verwarf dann aber Gedanken an Selbstmord oder Auswandern und ging hoch in die Küche und sagte zu meiner Mutter: "Doch. Es stimmt. Ich bin schwul!" Dann wurde gemeinsam geflennt. Der Anfang einer langen Geschichte, die dann besser wurde…
Wenn sich nichts ändert, müssen wir zumachen! …
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Dazu auch ein Bericht in der SüdWest Presse vom 18. 11. 2015 von Claudia Saden:
Aus der Schmuddelecke geholt
Solch ein Geschäft hat deutschlandweit Seltenheitswert: Der schwule Buchladen "Erlkönig" bietet 3000 Bücher aller Genres und 1000 DVDs.
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